Fluke eines Pottwals (Physeter macrocephalus, sperm whale) vor Andenes. Der kleine norwegische Ort liegt an der Nordspitze der Vesterålen im Europäischen Nordmeer und bietet hervorragende Bedingungen für die Walbeobachtung.

Nicht weit vor der Küste befindet sich die Kante des Kontinentalschelfs (auch Festlandsockel). Hier fällt der Meeresboden bis auf rund 1000 Meter ab. Ideale Bedingungen für Pottwale, die in dieser Tiefe Kraken jagen. Die Besatzungen der Schiffe, die Touristen und Wissenschaftler regelmäßig aufs Meer fahren, wissen dank moderner Hydrophontechnik recht genau, wo sich das größte räuberisch lebende Tier der Erde jeweils aufhält. In einem angemessenen Abstand wartet das Schiff, drosselt die Motoren. Die Touristen genießen derweil heißen Tee und einen kleinen Imbiss, was bei kabbeliger See immer wieder unfreiwillige Slapstick-Momente beschert und die Wartezeit verkürzt.

Taucht dann ein Wal zum Atmen auf, erfahren die freudig angespannten Passagiere per Durchsage, ob Kameras, Ferngläser und Handys nach Backbord oder Steuerbord ausgerichtet werden müssen. Wenige Minuten dümpeln die Tiere an der Wasseroberfläche. Dass Bullen rund 20 Meter lang und bis zu 50 Tonnen schwer werden können, lässt sich in dieser Phase kaum erahnen. Meist ist nur die Rückenflosse zu sehen, die vergleichsweise klein und niedrig wirkt.

Ambitionierte Fotografen sollten während des Luftholvorgangs den Wal nicht aus den Augen lassen und gut auf den Kapitän hören. Der weiß nämlich ganz genau, wann das Tier wieder abtaucht. Das ist der Moment, in dem für ein paar Sekunden die beeindruckende Fluke die Meeresoberfläche durchbricht …

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