Als vor rund 20 Jahren die ersten bezahlbaren Digitalkameras auf den Markt kamen, wurde schnell geunkt, dass diese nun das endgültige Aus für die Schwarz-Weiß-Fotografie bedeuten würden. Das Gegenteil war und ist der Fall. Neben den Fotografen im Hobby- und Profibereich, die bis heute nicht auf ihre Dunkelkammern mitsamt Laborschalen, Vergrößerungsgerät, Stahlpinzetten und Barytpapier verzichten möchten bzw. können, bieten die digitalen Bildbearbeitungstechniken heute mehr denn je Möglichkeiten, Fotos in Schwarz-Weiß auszuarbeiten und somit eine eigenständige Kunstform zu erhalten, die ich nicht missen möchte.

Ohne Zweifel hat die digitale Fototechnik der Schwarz-Weiß-Fotografie im Rückblick neuen Schwung verliehen. Und das ist gut so. Das gedankliche Ausklammern von Schwarz-Weiß ist für den vielseitigen Fotografen im Grunde keine Option. Vielmehr sollte das einträgliche Miteinander betrachtet werden: Ein richtig belichtetes und sauber gestaltetes RAW-Bild ist eine optimale Voraussetzung für ausdrucksstarke Schwarz-Weiß-Fotos, denen ein ganz besonderer Zauber innewohnt. Probieren Sie es mal selbst aus und schauen Sie sich zum Beispiel „Clearing Winter Storm“ von Ansel Adams an. Da würde eine Farbversion nicht ohne Weiteres mitkommen …

Foto: Die Iller bei Oberstdorf im Landkreis Oberallgäu.

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