Normalerweise stehe ich morgens als erster auf, wenn ich die Verantwortung für eine Expeditionsreisegruppe habe. Normalerweise. An diesem Morgen im frühen September am Noatak River in Nord-Alaska hat das definitiv nicht geklappt.

Offensichtlich habe ich in der Nacht zu lange dem durchaus unheimlich klingenden Schreien einer Fähe gelauscht, das mich um den Schlaf gebracht hat. Die Füchsin hat mit großer Ausdauer ihren Nachwuchs vor einer aus ihrer Sicht drohenden Gefahr gewarnt. Sehr wahrscheinlich sind wir am gestrigen Abend mit unserem Lager unbeabsichtigt zu nahe an den gut versteckten Bau von Familie Rotrock herangerückt …

Immerhin war ich beim ersten Blick aus dem Zelt bereits wach genug, um – aus dem Schlafsack heraus –  ein Foto von der Gruppe im Frühnebel zu machen, die sich am wärmenden Feuer bereits den ersten Kaffee des Tages gönnt.

Vor uns liegen noch drei weitere Paddeltage, bevor uns der immer träger werdende Fluss nach mehr als 600 Kilometern in den Kotzebue-Sund entlassen wird, der wiederum Teil der Tschuktschensee, einem Randmeer des Nordpolarmeeres, ist.

Foto: Morgenlicht am Noatak River, Alaska. Canon EOS 600, f/1:2.8-3,8, 28-105 mm, Fuji Sensia 200.

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