Seit rund zehn Jahren fallen mir in Skandinavien auch rund um den Polarkreis immer mehr Kraniche (Grus grus) auf. Ich habe daraufhin ein bisschen recherchiert und konnte nachlesen, dass die Bestände wohl tatsächlich zugenommen haben und die Art zurzeit nicht gefährdet ist. 😉
Auf ihrem Weg in den Süden machen die Tiere bevorzugt in Mecklenburg-Vorpommern und auch Brandenburg Rast, bevor es ab Mitte Oktober zum Überwintern insbesondere nach Afrika, Spanien und Frankreich weitergeht.
Anmutige Balztänze, gut zu beobachtende Zugwege und die Schönheit dieser Vögel ziehen Menschen seit Jahrhunderten in ihren Bann. Die Heraldik (Wappenkunde) interpretiert den Kranich bis heute als Symbol der Vorsicht und der schlaflosen Wachsamkeit. Die griechische Mythologie sieht das Tier zudem als ein Symbol der Klugheit, er gilt als Vogel des Glücks.
Vorsichtig und wachsam ist Grus grus tatsächlich. Ohne schützende Deckung ist eine Annährung für den Fotografen nicht immer einfach. Die Tiere achten stets auf eine recht große Fluchtdistanz, die oft nur durch den Einsatz einer langen Telebrennweite und/oder Tarnung kompensiert werden kann. Erschwerend kommt hinzu, dass sie sich bevorzugt in Sumpf- und Moorlandschaften aufhalten. Dort sind sie ständig auf der Suche nach Kleinsäugern, Fischen, Insekten und auch pflanzlicher Nahrung aller Art.
Foto: Kranich (Grus grus) in Schwedisch-Lappland. Canon EOS 6D Mark II, 5,6-6,3, 150-600 mm, 562 mm, 1/2000 sec, f/6,3, -0,33 LW, ISO 200, Stativ