Solche Fotos entstehen in Schwedisch Lappland (und auch anderswo) in aller Regel nicht zufällig. Ich habe schon vor Jahren herausgefunden, dass die Straße vom kleinen Ort Arjeplog in Richtung des noch viel kleineren Ortes Slagnäs so wunderbar in südöstlicher Richtung verläuft, dass die Sonne zur Mittagszeit über dem Asphaltband steht. Dieses Wissen hat mir jedoch lange Zeit nichts genutzt, da die fotografischen Rahmenbedingungen meist nicht optimal waren, wenn ich dort unterwegs war. Entweder ließ sich die Sonne aufgrund einer dichten Wolkendecke nicht blicken, die Straße verschwand im Schneesturm, es war zu sonnig, es regnete, es gab zu viel oder gar keinen Nebel. Alternativ hatte ich ausnahmsweise nicht die optimale Kamera-Objektiv-Kombination dabei oder die Uhrzeit passte nicht.
Das Foto entstand Mitte Dezember gegen 11:30 Uhr, also zu einem Zeitpunkt, an dem nahe des Polarkreises bereits wieder die Dämmerung einsetzt. Die Verkehrsdichte ist auf dieser Straße so gering, dass es durchaus nicht ungewöhnlich ist, wenn 30 Minuten kein Auto vorbeikommt. Normalerweise schätze ich das, etwas anstrengend ist es nur, wenn die Temperatur unter -30 °C liegt und ich mir sehnlichst ein Fahrzeug für die Bildgestaltung herbeiwünsche. In einer ähnlichen Situation ist mir vor ein paar Jahren der metallene (Guss-)Sattel eines Stativs sprichwörtlich wie Glas zersprungen. Starker Frost und Fotoausrüstung vertragen sich nur bedingt …
Foto: „Straßenimpression“, Schwedisch Lappland. Canon EOS 500D, 3,5-6,3 DC, 18-200 mm, 144 mm, 1/500 sec, f/7,1, ISO 400, Stativ