Das Markenzeichen der High-key-Fotografie ist ein hoher Weißanteil sowie helle Farb- oder Grautöne. Dieser Bildstil wird besonders gerne in der Modewelt und Werbung eingesetzt, da er für Ästhetik und Reinheit steht. Der Begriff „High Key“ stammt aus der Frühzeit Hollywoods. Vor rund 100 Jahren wurden die „guten“ Charaktere mit einem Dreipunkt-Hauptlicht (Key Light) hell angestrahlt, um sie fast mit einem Heiligenschein umgeben zu können. Filmische Bösewichte hingegen wurden bevorzugt von unten beleuchtet, was sie furchterregend und mysteriös erscheinen ließ …

In der Natur- und Landschaftsfotografie funktionieren Aufnahmen mit Schnee besonders gut, um den Effekt ideal umsetzen zu können. Bevor ich bei derart anspruchsvollen Belichtungssituationen den Auslöser drücke, nehme ich mir Zeit für die Bildkomposition. Allzu viele Schattenbereiche machen es zum Beispiel unmöglich, einen überzeugenden High-key-Effekt hinzubekommen. So hält sich auch der Nachbearbeitungsaufwand am PC in Grenzen, lediglich Kontrastwerte und Schwarzanteile sind zu verringern, wohingegen der Weißanteil erhöht werden sollte – hier ist die richtige Interpretation des Histogramms wichtig.

Keine metallischen Fluggeräusche

Abgelichtet habe ich Singschwäne (Cygnus cygnus). Vom allbekannten Höckerschwan (Cygnus olor) unterscheiden sie sich auf den ersten Blick durch den gerade gehaltenen Hals und die ganz anders gestaltete Schnabelpartie. Singschwäne sind in weiten Teilen der subpolaren Zone Eurasiens zu finden. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Island über Skandinavien bis nach Sibirien. Im Herbst und Winter sind diese Schwäne auch in Mitteleuropa zu beobachten. In Küstengebieten und im norddeutschen Tiefland sind sie regelmäßiger Wintergast. Zunehmend kommt es aber auch zu Übersommerungen und vereinzelten Bruten in Mitteleuropa. Singschwäne sind sehr ruffreudige Vögel mit einem umfangreichen Stimmrepertoire. Charakteristisch für ihren Ruf ist ein tiefer, nasaler Posaunenklang. Beim Rufen ist der Hals gewöhnlich lang gestreckt und der Kopf angehoben. Anders als bei Höckerschwänen sind bei ihnen im Flug keine metallischen oder sausenden Fluggeräusche zu hören.

Foto: Singschwäne (Cygnus cygnus) in Schwedisch-Lappland. Canon EOS 6D Mark II, 5,6-6,3, 150-600 mm DG OS HSM, 600 mm, 1/320 sec, f/9,0, + 0,67, ISO 100, Stativ

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